„Schenna – hier beginnt die Geschichte immer ein paar Jahrhunderte früher.“

Schenna – wo Geschichte tiefer reicht, als man denkt
Wer heute durch Schenna spaziert, ahnt kaum, wie weit die Wurzeln dieses Ortes zurückreichen. Lange bevor hier Bauernhöfe standen, lebten bereits römische Siedler am Hang über Meran. Archäologische Funde, darunter Münzen aus der Kaiserzeit, erzählen von Handel, Wegen und Menschen, die hier schon vor fast zwei Jahrtausenden lebten.
Der Name „Schenna“ taucht deutlich später erstmals auf – im 12. Jahrhundert, in einer Zeit, in der Tirol politisch und gesellschaftlich im Aufbruch war. Die ersten urkundlich erwähnten Herren von Schenna wurden zu Ministerialen der Grafen von Tirol erhoben. Das bedeutete damals nicht nur Macht und Pflichten, sondern auch Ansehen, Einfluss und direkten Zugang zu den Landesfürsten.
Einer dieser Männer trat besonders hervor: Petermann von Schenna. Mit Zustimmung des Landesfürsten erhielt er das außergewöhnliche Privileg, auf einem strategisch wichtigen Hügel eine Burg zu bauen. Die Lage war perfekt: hoch, sichtbar und nahe an den Handelswegen des Etschtals. So entstand jene Burg, die wir heute als Schloss Schenna kennen.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer – unter anderem zu den Starkenbergern und später zu den Lichtensteinern, die es erweiterten und zur repräsentativen Anlage ausbauten, die wir heute bewundern.
Ein Schlüsselkapitel begann im Jahr 1844, als Erzherzog Johann von Österreich, einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, das Schloss erwarb. Er verlieh der Burg nicht nur neue Bedeutung, sondern auch eine kulturelle und historische Tiefe, die bis heute spürbar ist. Seine Nachkommen leben noch immer hier – ein lebendiges Stück Familien- und Landesgeschichte.
Schenna ist dadurch weit mehr als ein idyllischer Urlaubsort. Es ist ein Ort voller Geschichten – und jede alte Ansichtskarte, jeder Blick aufs Schloss und jeder Schritt durchs Dorf bringt ein weiteres Kapitel ans Licht.


